Taraxacum officinale ist bekannt. Wärend Kinder den Löwenzahn lieben, macht sich mancher Gärtner mit Stechwerkzeug auf die Jagd nach seiner Wurzel ohne zu wissen welch Heilkraft für das Verdauungssystem in ihm steckt. Außerdem wirkt der kleine Gelbe als Bodenverbesserer, reicht seine Wurzel wohl bis einen Meter tief.
Der Korbblütler lockt seit ein paar Jahren wieder auf den Bauernmärkten und das ist ein Zeichen für die Wiederentdeckung der Bitterstoffe, seine Blätter sind größer als gewohnt stammt er doch aus dem Anbau. Zwischen Vogerlsalat, Portulak und Kresse lacht er hervor, am Teller macht er sich fein in Salatmischungen, klein geschnitten über Kartoffeln und auch im Kräuterjoghurt.
Gebräuchliche Namen: Butterblume, Echter Löwenzahl, Gebräuchliche Kuhblume, Gemeine Kuhblume, Gemeiner Löwenzahn, Löwenzahn, Wiesen-Löwenzahn
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Cholin, Inulin
Sammelzeit: Blätter und Blüten (Frühling), Wurzel (Frühling, Frühherbst)
„Der Tod sitzt im Darm.“ Paracelsus, 16. Jahrhundert
Der Mensch besitzt jeweils nur einen Geschmackssinn für süß und sauer, jedoch mehr als 25 verschiedene Bitterstoffrezeptoren, mit denen wir unterschiedliche Arten von bitterem Geschmack unterscheiden können. Ein Überbleibsel aus einer Zeit in der es überlebensnotwendig war Giftstoffe anhand des Geschmackes zu erkennen.
Der Schweizer Arzt und Naturphilosoph Paracelsus empfahl ein Elixier für ein gesundes und langes Leben, das neben Myrrhe, Aloe und Safran verschiedene Bitterwurzeln enthielt, so auch den Löwenzahn. Das Grundrezept dieser Mischung ist heute als Schwedenbitter bekannt und wird Maria von Treben zugewiesen. Die Reinigung des Darmes, als Weg zu einem langen Leben.
Blutreiniger. Wie viele andere Frühlingspflanzen hat der Löwenzahn eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher wunderbar zu einer Frühjahrskur. Hauptsächlich bei Übersäuerung, Verdauungs-, Leber-, Gallen- und Hautproblemen, schwachem Lymphfluss, Rheuma oder Nierensteinen findet man im Löwenzahn eine ausgleichende Wirkung. Seine Wurzel gilt als Ginseng des Westens und hilft bei chronischer Müdigkeit. In einem Beitrag in der Schriftenreihe "natur & therapie" heißt es: ach der Bewegungsapparat profitiert vom Löwenzahn. So wird er bei Schmerzen in Muskeln und Sehnen, bei Fibromyalgie, Arthrose angewendet.
Blatt oder Wurzel? Das Blatt unterstützt die Nieren stärker, die Wurzel die Leber. Aus "natur & therapie": "In der Krebsbegleitung ergeben sich auch unterschiedliche Empfehlungen, obwohl man bisher der Meinung war, beide Pflanzenteile hätten dieselben Wirkungen aufgrund derselben Inhaltsstoffe, die bei Löwenzahnwurzeln allerdings in größerer Menge vorliegen. Gerade in den letzten Jahren wurde der Löwenzahn – sowohl Blatt als auch Wurzel – intensiv in Richtung Krebs beforscht.
2015 wurde etwa an der Windsor Universität (Kanada) eine Forschungsreihe an austherapierten Leukämie-Patienten begonnen, nachdem sich gezeigt hat, dass Löwenzahnwurzelextrakt Krebszellen zum Absterben bringen kann, ohne gesunde Zellen zu schädigen. Fazit: Sowohl Löwenzahnblatt als auch Löwenzahnwurzel bzw. Extrakt, haben enormes Potential für Krebspatienten. Löwenzahn aus Bioanbau oder Wildsammlung wehrt sich wie viele andere Kräuter, Beeren, Gemüse usw., die nicht gegen Schädlinge gespritzt werden, gegen Krankheitserreger durch Ausbildung von Salvestrolen, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Bestandteil des natürlichen Abwehrmechanismus der Pflanze sind."
Der Löwenzahn darf daher beinahe täglich auf unseren Tisch. Wer ihn nicht als Salat essen und auch nicht im grünen Smoothie trinken möchte, kann auf Löwenzahnwurzelextrakt oder Löwenzahnfrischpflanzenpresssäfte zurückgreifen.
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