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Wildpflanzen-Serie: Erste Hilfe für Unterwegs

Nacktwandern ist nicht nur in den Dolomiten sehr beliebt. In der Natur wachsen jedoch Pflanzen, die bei Bestrahlung der Sonne eine Hautreaktion auslösen können. foto: dolomitenstadt.at
Nacktwandern ist nicht nur in den Dolomiten sehr beliebt. In der Natur wachsen jedoch Pflanzen, die bei Bestrahlung der Sonne eine Hautreaktion auslösen können. foto: dolomitenstadt.at

Wir streifen durch eine Wiese, unsere Wadeln sind nackt, sonnenhungrig. Später laufen wir in einer Geh-Pause barfuß durch das weiche Gras, übersäht von roten Tupfen, Kleeblüten. Die Biene, die sich hier labt, sehen wir nicht.


Ihr Stich sitzt, schmerzt, der Zeh schwillt an, schnell. Während wir den Stich sofort spüren, treten Pflanzen die unsere Haut reizen erst Abends in der Hütte ins Licht. Was ist zu tun?


Bienen-Stich:

Kühlen ist immer ein guter erster Schritt. Den Fuß in kaltes Wasser eines Brunnens oder Baches hängen, Wildkräuter sammeln ist der nächste. Plantago, (Spitz)-Wegerich bewährt sich hier gut. Zwei bis drei Blätter sammeln, leicht anreiben oder im Mund zu einem Brei kauen, anschließend auf die Stelle legen, mit einem weiteren Blatt abdecken und Grashalmen oder Tape fixieren. (Allergiker haben hoffentlich einen Epipen zur Hand.)


Der Blütenstand von Plantago lanzeolata, die Blätter sind an ihrer länglichen Form erkennbar. foto: kraeuterfeu.at/ Jane Kathrein
Der Blütenstand von Plantago lanzeolata, die Blätter sind an ihrer länglichen Form erkennbar. foto: kraeuterfeu.at/ Jane Kathrein

Spitzwegerich, Plantago lanceolata, wurde 2014 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Seine reichhaltigen Inhaltsstoffe wirken antibakteriell, schmerzstillend, schleimlösend, wegen seiner Heilkraft wird er auch von Imkern nach einem Bienenstich empfohlen. Achtung! Die Konzentrationen der Wirkstoffe kann je nach Art und Standort der Pflanzen variieren.


„In der Erfahrungs- und Volksmedizin gilt Spitzwegerich seit Langem als ein gutes Mittel zur ersten Wundversorgung und bei Insektenstichen“, so der Würzburger Studienkreis, der seit 1999 die Arzneipflanze des Jahres kürt. Allerdings liegen keine aktuellen klinischen Studien zum Spitzwegerich vor, weswegen die Wahl zur „Arzneipflanze des Jahres“ auch als Aufruf an die Forschung zu verstehen sei.

Die Inhaltsstoffe von Plantago lanceolata sind Flavonoide, Kaffeesäurederivate, Saponin, Kieselsäure und Mineralstoffe wie Zink und Kalium.



Sind Spitzwegerich und Breitwegerich dasselbe? ... hier geht's weiter


Weiterer Beitrag: Was das Indische Springkraut alles kann?



Wiesengräserdermatitis. Hautreaktion auf nackten Waden ? Nicht immer ist mit einem Ausschlag eine Sonnenallergie verbunden. Jeder kennt die Reaktion nach Kontakt mit der Brennnessel, Urtica. Kommt man mit ihr in Berührung, reagiert die Haut an dieser Stelle mit Rötungen, Jucken und Quaddeln, ohne dass ein Mechanismus des Immunsystems – wie bei einer Allergie – zu Grunde liegt. Auslöser sind ihre hautreizenden Inhaltsstoffe Histamin, Acetylcholin und Serotonin. Auch der Pflanzensaft von Wolfsmilchgewächsen reizt die Haut.


Die sogenannte Wiesengräserdermatitis oder Photodermatitis ist eine Entzündung der Haut, die durch bestimmte Pflanzenextrakte (Furanocumarine) und anschließende Bestrahlung mit UV-A verursacht wird. Enthalten sind diese zum Beispiel auch im Wiesenbärenklau, obwohl junge Blätter noch essbar sind, können ältere Reizungen der Mundschleimhäute hervorrufen. Die meisten auslösenden Stoffe stammen aus der Gruppe der Psoralene (Furocumarine) und sind in Blättern, Stängeln und Fruchtständen von heimischen oder exotischen Pflanzen enthalten.







Einige Pflanzen, die Photodermatitis auslösen könne, habe ich hier für euch zusammengetragen, diese schauen wir uns später noch genauer an:


  • Pastinak (Pastinaca)

  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)

  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)

  • Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)

  • Engelwurz (Angelica)

  • Aschwurz (Dictamnus albus)

  • Feigenbaum (Ficus carica)

  • Weinraute (Ruta graveolens)[1]

  • Bergamotte (Citrus bergamia)

  • Knorpelmöhre (z. B. Große Knorpelmöhre)

  • Sellerie (Apium graveolens)


In Kontakt gekommen, sollte die betroffene Hautstelle mit kaltem Seifenwasser gereinigt werden, raten die Experten des Allergiezentrums Schweiz. Feuchte, kühlende Umschläge können außerdem das Brennen und den Juckreiz lindern.


TERMIN-Ankündigung: Freitag, 7. November 2025 19.30 - 21 Uhr.

Der gelbe Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen im Alpenraum. foto: kraueterfreu.at/ Jane Kathrein
Der gelbe Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen im Alpenraum. foto: kraueterfreu.at/ Jane Kathrein

Das Webinar "Gefährliche Schönheiten - Giftige Pflanzen im Garten" kommt wieder,

mit Diskussionsrunde.

Unkostenbeitrag: € 15 - 20.

Anmeldeschluss: 3. November 2025, Bankdaten und webinar-Link werden nach der Anmeldung bekannt gegeben.


Für weiter Informationen und Anmeldungen schreibe bitte an contact@kraeuterfreu.at oder eine Nachricht an Tel. +43 699 172 88 596



 
 
 

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