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Wintersonnenwende - Das Licht kommt


Die längste Nacht, der kürzeste Tag – mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember, heute, ist es in unseren Breiten 12 Stunden lang zapfenduster. Die Erde erreicht auf ihrer Runde rund um die Sonne heute um 16.59 Uhr den Punkt, an dem sich die Nordhalbkugel durch die schräg stehende Erdachse am weitesten von der Sonne abwendet. Zeitgleich mit der Wintersonnenwende fällt der astronomische Winterbeginn. Für die Meteorologen hingegen hat der Winter bereits am 1. Dezember begonnen, mit dem meteorologischen Winteranfang.


Julfest. Trost gibt es heute für jene, die sich nach dem Licht sehnen. Zwischen 22. Dezember und 21. März, der Tag-Nacht-Gleiche, werden die Tage wieder länger bis im Juni der längste Tag des Jahres erreicht ist. Diese Nacht trägt auch den Namen Mutternacht oder althochdeutsch Modranecht. Neues wird geboren, das Geburtsfest der Sonne oder der Göttin des Lichts, Lucina, wird gefeiert. Die Geburt des Sonnenkindes steht für den Neubeginn allen Lebens, der Kreislauf des Jahres beginnt von vorne. Mit Jul beginnt die Verbannung der Dunkelheit.


Für die Menschen war es in früheren Zeiten nicht selbstverständlich, dass das Sonnenlicht Jahr für Jahr wiederkehrt und so begleiteten sie diese Phase im Sonnenlauf mit allerlei Ritualen und magischen Bräuchen. Bis am 6. Jänner endlich sicher war, dass das neue Licht geboren wurde und es von Tag zu Tag an Kraft zunehmen wird. Seit Jahrtausenden feiern die Menschen Winter- und Sonnenwende, so ziehen Kultstätten wie Stonehenge in Südengland oder die Externsteine bei Detmold in Deutschland auch zu dieser Nacht Besucherströme an. Die Wintersonnenwende wird oftmals auch Thomasnacht genannt, in Gedenken an den Apostel Thomas.


Mit Wärme nähren. Diese Tage über Weihnachten bis zu Neujahr bieten sich an, um im Innen für Ruhe zu sorgen. Indem wir uns mit Wärme, Licht und den schönen Künsten nähren, pflegen wir Körper, Geist und Seele in dem Wissen und der Vorfreude auf das neue Licht, das auch als Zeichen der absoluten Hoffnung kommt. Das hilft jenen Menschen, die sich aufgrund der niedrigen Sonneneinstrahlung in diesen Monaten manchmal antriebslos oder traurig fühlen. Wir kommen immer wieder zum Licht, das ist eine Tatsache. Insofern ist die Natur in ihrem beständigen Rhythmus ein guter Lebensbegleiter!


Zahlreiche Bräuche werden je nach Kulturkreis und Region zur Wintersonnenwende gepflegt, einige sind hier gesammelt:


  • Ein traditionelles Sonnenwendfeuer entzünden, am besten mit dem Yulscheit. Die Asche dieses Stück Holzes wurde nach dem Fest aufbewahrt, da sie mit Fruchtbarkeit und Segen assoziiert wurde.

  • Auch eine Kerze gilt als Symbol für ein Feuer und bietet sich an, wenn man kein Feuer entzünden kann.

  • Mit der Kraft der Bäume verbinden. Der Baum steht für das Leben und die Kraft der Natur. Mit Räucherungen von Bäumen - Nadeln, Harze, Hölzer, Beeren - kann man gut in diese Kraft eintauchen.

  • Seit jeher haben sich die Menschen um den Schutz des Hauses, der Familie und ihren Tieren gekümmert. Du kennst vielleicht noch das Ausräuchern mit Weihrauch, vor dem Einzug in ein neugebautes Haus. Aus schützenden Kräutern und Hölzern lassen sich Amulette herzustellen, zum Beispiel aus der Eberesche, deren Holz und Beeren auch zu dieser in Jahreszeit noch zu finden sind. Diese sehen übrigens auch hübsch aus.

Mit der Thomasnacht oder mit der Nacht von 24. auf 25. Dezember beginnen die Rauhnächte. Diese 12 Nächte symbolisieren die zwölf Monate des neuen Jahres und werden auch oftmals Losnächte genannt. Mehr dazu folgt. Ich wünsche euch eine schöne Sonnenwende.


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