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kathreinjane

Bibernelle, eine Verkannte

Die Bibernelle ist eine alte Heilpflanze, die heute schnell verkannt wird, jedoch in der Mischung der Bitterkräuter nicht fehlen darf. Die Wurzel des zarten Doldenblütlers wurde einst mit Wacholderbeeren als lebensverlängerndes Mittel empfohlen, schon Paracelsus sagte: die Gesundheit sitzt im Darm.


Vom Embryonalstadium bis zum Erwachsenenalter, wer sich ernsthaft mit Wild- und Heilkräutern beschäftigen will, ist jetzt draußen unterwegs und durchläuft mit den Grünen alle Entwicklungsstadien. Das macht auch bei der Bibernelle, Pimpinella saxifraga und Pimpinella major, Sinn, obwohl wir von diesem Doldenblütler die Wurzel verwenden. Wie schon vielfach beschrieben ist der beste Erntezeitpunkt in diesem Fall der Herbst, dann nämlich beginnt die Pflanze damit sich für den Winter vorzubereiten und legt Stärke in ihren Speicherorganen, der Wurzel, an. Manches Wurzelwerk ernten wir im Frühling, wie zum Beispiel ganz jungen Löwenzahn, der jetzt aufbauend und stärkend wirkt.




Abb. Kleine Bibernelle, aus Franz Eugen Köhler, Köhler's Medizinal-Pflanzen


Da es in der Familie der Doldenblütler einige ungenießbare und tatsächlich auch sehr giftige Vertreter, wie den Schierling oder den Kälberkropf gibt, macht das Kennenlernen Sinn.


Weitere Namen: Bockwurz, Pfefferwurz, Pimpernell, Steinpeterlein

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Saponine, Polyacetylene, Cumarine, Furocumarin, Pimpinellin.


„Baldrian und Bibernell, hält die Pestilenz zur Stell“. Sprichwort

Es ist so eine Sache mit der Sprache, das zeigt besonders dieses Beispiel eindrücklich, die Bibernelle wird nämlich oftmals mit dem Kleinen Wiesenknopf, Sanguisorba minor, ein Rosengewächse, verwechselt, der umgangsprachlich auch Pimpernelle genannt wird. Daher haben sich die Kräuterkundigen darauf geeinigt, sich die lateinischen Namen einzuprägen, nicht nur um in anderen Sprachen auch tatsächlich von derselben Pflanze zu sprechen.


Heidelberger Bitterkräuter. Die Bibernelle ist eines der Heidelberger Bitterkräuter, in der Medizin wird sie als mildes Husten lösendes Mittel bei Bronchitis oder Katarrhen der oberen Atemwege empfohlen, sowie bei Entzündung des Rachens. In der Volksheilkunde spricht man mehr von der harntreibenden Wirkung der Bibernellwurzel, hier wird sie auch gerne bei Verdauungsstörungen verwendet.


Bei Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum: Teezubereitung oder als Gurgellösung, den alkoholischen Auszug (Tinktur) mit Leitungswasser verdünnen.


Tee: 1 Teelöffel getrocknete Bibernellwurzel mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 bis 15 Minuten ziehen lassen.


Wichtig: Jede Therapie sollte nicht länger als 3 Wochen andauern. Natürlich kann diese den Besuch eines Arztes nicht ersetzen und die angeführten Rezepturen und Methoden können nur das Wohlbefinden und die Heilung unterstützen.


„Esst Kranebeer bzw. Kranawitt (Wacholderbeeren) und Bibernell, so sterbt`s net so schnell“ Sprichwort

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